• Der Begriff

    Der Begriff Gestalttherapie hat erst einmal nichts mit “Töpfern” oder “Malen” zu tun und kommt aus der Gestaltpsychologie, einem ganzheitlichen Ansatz, der sich damit beschäftigt, wie wir beim Wahrnehmen Wirklichkeit konstruieren. Es wird davon ausgegangen, dass unsere aktuelle Wahrnehmung durch Erlebnisse aus der Vergangenheit überlagert werden kann. Dann wird nicht mehr wahrgenommen was ist, sondern was wir erhoffen oder befürchten. Das in der Vergangenheit Erlebte wird auf die aktuelle Situation projiziert. Beispielsweise wurden in der Vergangenheit schwierige Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht. In einer neuen Partnerschaft ist die Gefahr groß, die früheren Erfahrungen auf die neue Beziehung zu übertragen (projizieren) und so dem Menschen vor einem nicht unvoreingenommen begegnen zu können. Gestalt deshalb, weil man bei dem Ansatz von einer offenen Gestalt ausgeht, z.B Macht-/Ohnmacht, die geschlossen werden möchte. Um das zu erreichen, produziert sie im Außen immer wieder Situationen, sogenannte Figuren, vor einem bestimmten Hintergrund, z.B. Partnerschaft und ermöglicht uns so, neue Erfahrungen und Lösungsmodelle zu entwickeln. Die Gestalt ist dann geschlossen, wenn im Außen das jeweilige Thema dauerhaft keine Resonanzen mehr verursacht.
  • Was ist Gestalttherapie?

    Gestalttherapie arbeitet mit Würdigung: Der Klient kommt zur Therapeutin, weil er mit einem Lebensproblem meint, nicht mehr allein fertig werden zu können. Vorsichtig läßt ihn die Therapeutin erleben, daß er selbst in Wirklichkeit über große Kräfte verfügt, die ihm das Überleben ermöglichen. Durch die Würdigung dieser Kräfte kommt der Klient in Kontakt mit seiner Fähigkeit, Lösungen (seines Problems) für sich zu finden. Dieser Kontakt macht es ihm möglich, sich selbst, seine Mitmenschen und seine Umgebung so wahrzunehmen, daß er die Unterstützung spürt, die er daraus ziehen kann. Innerhalb dieser therapeutischen Haltung der Würdigung sind eine Vielzahl von Methoden anwendbar. Die Therapeutin setzt sie so ein, wie es der Persönlichkeit ihres Klienten und ihrer eigenen Persönlichkeit entspricht. Die Gestalttherapie ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapie, die zugleich durch eine tiefe humane Verpflichtung gekennzeichnet ist.
  • Wem hilft Gestalttherapie?

    Gestalttherapie hilft jedem, der bereit ist, ernsthaft etwas für sich zu tun. Die Therapie unterstützt den Klienten, für sich selbst neue Wege zu finden."Patentrezepte" gibt es nicht. Mit Unterstützung der Gestalttherapeutin erfährt der Klient, durch welche erlernten Mechanismen er sein Wachstumspotential bremst: Eigentlich lebenswichtige Symptome – Angst, Selbstzweifel, Aggressivistät, Rückzug, Schmerzen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft usw. – treten in unangemessenen Situationen auf, werden einseitig übersteigert und behindern so die natürliche Fähigkeit jedes Menschen, die aktuelle Wirklichkeit wahrzunehmen und sich sinnvoll auf diese zu beziehen.
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